Neugier und Freude am kühnen Experiment haben dazu geführt, diese "unheilige" Kombination aus Steinzeug und Porzellan zu versuchen. Denn das schwarz-braune Steinzeug mit der interessanten höchst groben Struktur schrumpft beim Brennnen nur 4% - im Gegensatz zum feinen weissen Porzellan, das 14% schrumpft..
Egal. Ausprobieren. Für das Schachbrettmuster mit angestrebeten ca 1cm grossen Feldern werden zuerst 1cm dicke Scheiben von beiden Sorten aufeinander gelegt. Dann 1cm dicke Streifen daraus geschnitten. Diese werden mal so rum, mal so aufeinander gestapelt und davon wieder Streifen geschnitten. Diese werden schliesslich zu einer Platte zusammengelegt.
Jetzt kommt der langwierige Schritt, diese Platte von 1 cm Dicke gleichmässig auf ca 5mm zu bringen und gleichzeitig die vielen Einzelteile mit viel Wasser durch viel Streichen und Rollen fest miteinander zu verbinden.
Die fertige Platte wird auf einem Gips-Buckel "überformt", das heisst, solange sanft massiert und geformt bis sie die gerundete Form stabil angenommen hat. Die verwendete Steinzeugmasse muss noch sorgfältig feucht abgewischt werden um die groben Schamotte freizulegen. Sobald die Schale "lederhart", also nicht mehr weich sondern schon einigermassen getrocknet ist, wird auch die Innenseite sorgfältig gewischt, immerhin sollen die weissen Felder sauber weiss bleiben.
Jetzt muss die künftige Schale langsam durchtrocknen, wir hoffen, dass die zwei Massen gleichartig schrumpfen beim Trocknen. Dann kann das erste Mal gebrannt werden.
So weit so gut, keine Risse nach dem ersten Brand! Die Schale wird jetzt innen glasiert (sieht vorerst weiss aus), aussen bleibt die rauhe Oberfläche erhalten. Jetzt kommt der kritische letzte Brand - wird es sie komplett zerreissen? Verformen?
Hah! Bis auf 2 kleinste Risse, die die Funktionalität nicht einschränken, ist sie wunderschön geworden! Experiment erfolgreich abgeschlossen :)
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